Sleepless Moon
"...bringt Alte und Neue Musik zusammen..."
"...baut kulturelle Brücken vom Orient zum Okzident..."
"...zwischen Afrika & Europa..."
Die Musiker
Ludger Schmidt: Violoncello, E-Cello, Looping
Geb. 1958 in Büren/Westf. Inspiriert vom Free-Jazz der
siebziger Jahre, der Bochumer Rockszene und dem
Avantgardemusiker und Komponisten Pervez Mirza
beschäftigt Ludger Schmidt sich seit über vierzig Jahren
mit der Zeitgenössischen wie der Freien Improvisierten
Musik. Durch eine fundierte Ausbildung an der
Musikhochschule Dortmund und weiterführende
private Studien bei Frieder Lenz (langjähriger Assistent
von Paul Tortelier) und Frieder Obstfeld (ehem.
Cherubini-Quartett), durch seine Mitarbeit an vielen
Bühnen und in vielen Musikensembles (u.a. Cellist in
der Formation The Dorf) in den Bereichen Jazz, Klassik
und Moderne hat er sich ein Repertoire an
musikalischen Möglichkeiten erarbeitet, das Violoncello
in den unterschiedlichsten Projekten gezielt
einzusetzen: Musik in Verbindung mit darstellender
Kunst, mit Literatur, mit Tanz. CD- und
Rundfunkaufnahmen u.a. mit Eckard Koltermann, Barre
Phillips, Lauren Newton, Paul Lovens, Alexander von
Schlippenbach, Willem van Maanen, Butch Morris, Theo
Jörgensmann, Petras Vyshniauskas, Mischa
Mengelberg, dem Transorient Orchestra und dem
Ensemble DRAj und der Ruhrgebietsformation The Dorf.
Hans-Joachim Heßler: Kirchenorgel, Klavier, Sampling
Geb. in Recklinghausen, Studium der Musikwissenschaften (WWU Münster), Schulmusik und Germanistik (Universität Dortmund), Promotion in Graz (Universität für Musik und darstellende Kunst). Seine künstlerische Ausbildung am Klavier erhielt er u.a. bei Prof. Werner Seiss und Bob Degen, an der Orgel u.a. bei Karl Weyers und Thomas Gabriel. In der Kompositionsweise Heßlers spielen strukturelle Brüche eine besondere Rolle, so wie sie etwa in der Musik von Charles Mingus, Frank Zappa oder John Zorn häufig vorkommen. Heßler erweitert dieses Konzept der musikalischen und zeitlich-historischen Diskontinuität um die Tradition der europäischen Musik von der Antike bis ins 21. Jahrhundert.
Birdy Steppuhn: Schlagwerk & Percussion
Der auratische Duisburger Schlagwerker erlernte in den 1980ern autodidaktisch das Schlagzeug- und Percussionspiel. 1989 riefen er und Peter Goden das Ensemble "R.L.Madison" ins Leben, das auch heute noch Bestand hat. Neben der (Mit-)Organisation einiger Jazzkonzerte und -Festivals war er auch Co-Moderator der jazzorientierten Radiosendung "Soul Connection". Seit 2011 Mitwirken bei "New Incident", zudem eine verstärkte Aktivität in afrikanischen Percussion Ensembles u.a. mit Annan Odametey.
Afrika & Europa –
Zwei Kontinente und ihre Musik
Der auratische Duisburger Schlagzeuger Birdy Steppuhn, der Violoncellovirtuose Ludger Schmidt und der Multistilist Dr. Hans-Joachim Heßler werden die Musik zweier Kontinente samt deren traditionellsten Instrumenten zusammenbringen: die Kirchenorgel und das Violoncello auf europäischer und Perkussionsinstrumente auf afrikanischer Seite.
Das verbindende Element stellt dabei der Flamenco dar, welcher auch geographisch und kulturell
an der Grenze zu Afrika anzusiedeln ist.
Hier einige Beispiele aus dem Programm des Trios:
Da ist zunächst die europäisch-mehrstimmige Musik mit ihrer langen Tradition vom Mittelalter bis heute, welche eine der tragenden Säulen der Ausdrucksvielfalt des Trios bildet. Als Beispiel möge hier ein Ausschnitt aus dem 1. Satz der Sonate in a-Moll für Violoncello und Basso continuo (RV43) von Antonio Vivaldi (1678-1741) dienen:
Klangbeispiel 1: Vivaldi (Anfang)
Der Choral "O Haupt voll Blut und Wunden" steht im Modus des Flamencos. Leidenschaft ist das Thema des Flamencos wie auch des Chorals. Schon das Wort "Leidenschaft" beinhaltet zugleich das "Leiden" selbst. Auch das französische und englische Wort "Passion" hat beide Bedeutungen. Das Trio nimmt nun die Choralmelodie als Ursprung einer Komposition namens "La Transformation de la Passion" (dt. "Die Verwandlung der Leidenschaft") und setzt das Sein an und für sich in Töne: Vom Urknall bis zur Transzendenz des Todes.
Klangbeispiel 2: La Transformation de la Passion (Ausschnitt)
Die ursprünglich aus Westafrika stammende "Log Drum" prägt die Komposition "The Search" von Birdy Steppuhn. Eine entrückende Rhythmik und pentatonische Melodik verleihen der Musik dieses Kulturkreises eine ganz besondere Wirkung. Ursprünglich dienten diese Instrumente der Verständigung über weite Distanzen, z.B. an einem Fluss oder über ein Tal hinweg. Sleepless Moon weitet diese Kommunikation über die Meerenge von Gibraltar und verbindet damit auf musikalische Weise zwei Kontinente, indem das afrikanische Instrument mit den typisch europäischen Instrumenten Cello und Orgel interagiert:
Klangbeispiel 3: The Search (Ausschnitt)