Der zornige Baron

Der zornige Baron Das Prinzip Diskontinuität im Leben und konzept-kompositorischen Schaffen des Charles Mingus Jr.

United Dictions Of Music, ISBN 3-942677-00-4

"Mit seiner Dissertation leistet Hans-Joachim Hessler einen wissenschaftlichen Beitrag zum Jazz des letzten Jahrhunderts, der sich in erfrischender Weise von den sonst zuhauf vorliegenden narrativen Darstellungen absetzt und einige Paradigmen der aktuellen Jazzforschung infrage stellt. Sein Beitrag ist überfällig […] und […] seine Erkenntnisse [können] als Grundlage für weitere spannende Forschungsvorhaben dienen" (JAZZ'N'MORE 05/2013, S. 65).

"…eine ambitionierte Studie zur Persönlichkeit und Musik von Charles Mingus" (Dr. Wolfram Knauer, Leiter des Darmstädter Jazzinstituts).

"…eine außergewöhnliche Rezeptur aus musikbiographischem, philosophischem wie auch musikwissenschaftlichem Verständnis, welche dem aufmerksamen Leser einiges abverlangt, dabei aber völlig neue Horizonte erschließt" (Ray Finkenberger-Lewin im Recording-Magazin 4/2011).

"Dann aber faszinieren weite Zusammenhänge: Ein Mingus-Stück wird im Doppel mit Richard Strauss analysiert; Mingus' Autonomiestreben landet neben US-Politik und Adorno, seine tätliche Wut neben Psychoanalyse. Wobei es noch ein Thema gibt, nämlich: den Aufbruch verfemter "Negermusik" zur Tonkunst - hier abgehandelt mit der Ausschweifungsfreude eines Virtuosen" (Wiener Zeitung vom 7. Juli 2011).

"Heßlers großes Verdienst ist es, dass er konsequent aufzeigt wie Mingus seine Musik zum Ausdruck des sozialen Protestes machte. Und so sind die eindrucksvollsten Passagen dieses Buches jene, in denen er Schlüsselwerke von Mingus in den geschichtlichen Kontext der McCarthy-Ära, der Bürgerrechtsbewegung und des Kampfes der Afroamerikaner für Gleichberechtigung stellt. Er würdigt den Freigeist Mingus, seinen zivilen Ungehorsam, und er beschreibt den Bassisten als Gründer einer eigenen Plattenfirma, der die Produktionsbedingungen seiner Musik in die eigenen Hände nahm" (Günther Huesmann am 05.05.11 im NOWJazz-Magazin, SWR2).

Heßler "konfrontiert den Leser mit dem bedrückenden Rassismus in den USA und kann schlüssig erklären, wie womöglich dieser Rassismus die Brüche in Mingus' Musik bewirkt hat" (Dr. Michael Kuhlmann in der DLF-Sendung JazzFacts vom 20.05.11).

"Heßlers Buch führt vor Augen, was Charles Mingus für die Ohren sein kann. Was der Autor aus nur einem Musikstück herausliest, zeigt, wie wenig Substanz manch Jazz heute dagegen hat [...]. Die Lesemühe lohnt" (Henry Altmann in der Sendung PlayJazz! vom 21.07.11, NDR-Info).

"…Heßlers Studie ist mehr als eine Biografie" (Reiner Kobe im Jazzpodium 7/8/2011).

"Elementare Lesefreude: Es gibt Bücher, die eine wahre Fundgrube an Storys, Informationen und Analysen sind und sich als profunde Auslöser für neue Denkanstöße erweisen" (Gerd Filtgen im Fono-Forum 10/2011).

"Die vorliegende Dissertation dürfte das umfassendste wissenschaftliche Werk über Charles Mingus sein, zumal in deutscher Sprache. [...] [Es] erfolgt die Einordnung eines der wichtigsten Vertreters der freien Musik, die umgangssprachlich "Jazz" genannt wird, in interdisziplinarische Strukturen; unter diesem Aspekt wurde Mingus wohl noch nie betrachtet. Das Werk geht weit über biographische Beschreibungen hinaus, [...] erarbeitet stattdessen viele Fragestellungen zur politischen, gesellschaftlichen, soziologischen und psychologischen Bedeutung musikalischer Phänomene" (Bernhard Hefele im IFB 20, 2012).

"[Der Leser] erfährt allerdings mehr über die amerikanische Gesellschaft und den amerikanischen Bürger und Musiker Charles Mingus jr., als Musikerbiografien gewöhnlich preisgeben. Heßler [...] zeichnet die Jugend des Bassisten nach - und koppelt dabei auf die Möglichkeiten eines schwarzen Jungen zurück, dem in einer rassistischen Welt eine Musikerkarriere in der klassischen Musik versagt blieb, der sich eine schwarze Identität erarbeitete und sich andererseits zeitlebens von der europäischen, sogenannten "klassischen" Musik inspirieren ließ. Er zieht biografische Fakten heran, greift illustrierend auf Texte der Beat-Autoren zurück und macht, was die wenigsten Jazz-Biografen tun: Er analysiert die Kompositionen anhand von Noten. [...] Nach der Lektüre der 589-seitigen Untersuchung hört man Mingus' Werke anders als zuvor" (RONDO 1/2012, S. 35).

"[Das Buch] bietet [...] fundierte Analysen von Mingus' Kompositionsstil vor dem Hintergrund einer US-amerikanischen Gesellschaft, in der dieser kreative Unruhestifter keinen Frieden finden konnte. Die Musik eines Freigeistes, der mit seinen Tönen für Gleichberechtigung und gegen einen immer noch erschreckend präsenten Rassismus kämpfte. Im Titel lehnt sich dieses Buch daran an, dass Mingus sich in früher Zeit "Charles ‚Baron' Mingus" nannte - in Anlehnung an sein Idol Duke Ellington. Ellington, der große Jazzkomponist, der als erster Jazz zur Kunstmusik erhob, hieß eigentlich Edward Kennedy Ellington - und wegen seiner feinen Manieren nannte man ihn Duke, den Fürsten. Neben ihm gab es schon einen Grafen: William ‚Count' Basie. Blieb für Mingus also der Titel eines Barons. Den nahm sich der junge Musiker, um sich damit vor seinem Idol Duke Ellington zu verbeugen - und um zugleich den Jazz als hohe Kultur zu propagieren. [...] Über "Pithecanthropus erectus" und andere zentrale Stücke von Mingus sind in dem vorhin erwähnten Buch von Hans-Joachim Heßler, "Der zornige Baron", ausführliche Betrachtungen, nicht zuletzt anhand von Notenbeispielen, zu lesen. Das lohnt sich auf jeden Fall. Da wird Manches klarer, was man vorher vielleicht nur so ungefähr wusste" (Roland Spiegel in der Sendung "Klassik plus" auf BR-Klassik unter dem Titel "Der Ungezähmte: Porträt des Jazzmusikers Charles Mingus" vom 22.4.2012).

"...mit einer Fülle von interessanten Informationen..." (Henning Sieverts in der Sendung "Jazztoday" vom 23. April 2012, Bayerischer Rundfunk).

"Der passive Widerstand, aber auch das unbändige Aufbegehren durchziehen das Werk dieses Musikers, der erfahren hat, was es bedeutet, unten, und das ist nicht nur im sozialen, sondern auch im seelischen Sinne zu verstehen, unten angekommen zu sein. Und natürlich spielt die Rassenproblematik hinein, die Orientierung eines komplexen Charakters in einem komplizierten sozialen Beziehungsgefüge. All das hat Hans-Joachim Heßler in einem bemerkens- und lesenswerten Buch beleuchtet [...]. Multiperspektivisch beschreibt und analysiert Joachim Heßler Charles Mingus als eine in mehreren Koordinatensystemen verankerte und auch deshalb in seinem Schaffen äußerst vielseitige bzw. diskontinuierlich arbeitende Künstlerpersönlichkeit" (Bert Noglik in der Sendung "Classics" vom 28. Juni 2012, MDR-Figaro).

"Michel Foucault und Jean François Lyotard stehen im Zentrum [...]. Denn Heßler nimmt Abstammung, Leben und Werk Mingus' gründlich auseinander, mit Modellen aus verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen, Soziologie, Psychologie, Geschichte, Erkenntnistheorie" (Henry Altmann in JAZZTHETIK 11+12/11, S. 66-67).



Das Verschwinden der Musik

Das Verschwinden der Musik oder: Papst Gregor I. und Madonna, die Göttin der Liebe, suchen Jean Baudrillard, ihren Verführer

NonEM-Verlag, ISBN 3-935744-06-4

Am 6. März 2008 jährte sich der Todestag des bedeutenden Philosophen, Soziologen und Medientheoretikers Jean Baudrillard zum ersten Mal. Hans-Joachim Heßler – Autor der »Philosophie der postmodernen Musik« (s.u.) – nahm den Tod Baudrillards zum Anlass, die Auswirkungen der Theoriebildung dieses wohl wichtigsten Vertreters der Posthistoire auf die Musik in Ästhetik und Wissenschaft einmal genauer zu betrachten. Im Kontext der Musikwissenschaften setzte er sich dabei erstmalig mit einem Phänomen auseinander, das in der Kunstwissenschaft etwa mit Blick auf Andy Warhol schon seit Jahrzehnten diskutiert wird: das Verschwinden der Kunst. Liegt es nicht auf der Hand, dass, wenn die Kunst in der Überfülle der Kunstprodukte, die unsere digitale Welt hervorbringt, verschwindet, simultan auch die »Ton«-Kunst durch die Transästhetik des »Immer-und-überall-erklingt-Musik« verschüttet wird?
Zum Inhalt: Nach einer Darstellung der Baudrillard’schen Theorie von den Ordnungen der Simulakra, findet dieses Gedankengebäude auf wesentliche Stationen der Musikgeschichte Anwendung: in Bezug auf das monochrome Zeitalter am Beispiel der Gregorianik und der berühmten Bulle »Docta sanctorum patrum« Johannes XXII; mit Blick auf das Zeitalter der Imitation anhand von Mozarts Kompositionen für verschiedene Musikautomaten; für das Zeitalter der Produktion mit Hilfe von Saties »Vexations« im Sinne »gequälter« Reproduktionen; im Kontext des Zeitalters der Simulation durch die genauere Betrachtung von Varèses »Poème Electronique« sowie Boulez’ »Structures«. Stellvertretend für das heutige fraktale bzw. digitale Zeitalter erfolgt ein Vergleich der Monroe-Reproduktionen von Warhol und Madonna (»Material Girl«). Den Abschluss bildet die von Baudrillard vorgeschlagene Lösungs-Strategie des »Trompe l’Śil«, welches seiner Ansicht nach mittels der Illusion einer simulierten Realität entgegenzutreten in der Lage war und ist.



Philosophie der postmodernen Musik

Philosophie der postmodernen Musik Jean-François Lyotard

NonEM-Verlag, ISBN 3-935744-00-5

"In der ersten Hälfte des Buchs werden - durchaus verständlich - wichtige Grundbegriffe der Philosophie Jean François Lyotards geklärt: sein pluralistisches Postmoderne-Verständnis in Abgrenzung von Charles Jencks Eklektizismus, seine auf »Widerstreit« basierende Diskurstheorie sowie seine an Immanuel Kant anknüpfende Ästhetik des Erhabenen und - im Rekurs auf Friedrich Nietzsche - des Lachens. In der zweiten Hälfte werden einige ausgewählte Werke von John Cage und Mauricio Kagel unter Verwendung der zuvor erörterten Philosopheme beschrieben..." (Rainer Nonnenmann in der Neuen Zeitschrift für Musik 6/2002, S. 82).

"Aber die Postmoderne in der Kagel'schen Spiel-Art gerierte sich so methodeneifrig, ja -fromm, dass ihr revolutionäres Programm fast unauffällig vonstatten ging. [...] Und natürlich wanderte das rasch wachsende Oeuvre Kagels durch alle anfälligen Aktualitäten. Anstand die Theatralisierung der Instrumentalaktion, exemplarisch vorgeführt in der Triokomposition Match, die von H.-Joachim Heßler in einer philosophisch grundierten Analyse kürzlich als Veranschaulichung des Lyotard'schen "Widerstreits" verschiedener Diskursarten gedeutet wurde" (Hans-Klaus Jungheinrich in der Frankfurter Rundschau vom 24.12.2001 anlässlich des 70. Geburtstages von Mauricio Kagel).

"Sehr zu recht konstatiert Heßler, dass Theodor W. Adornos Musikphilosophie bereits viele Phänomene des 20. Jahrhunderts nicht mehr adäquat reflektiert. [...] Den »zwanghaften« Zügen des Materials bei Adorno setzt Heßler den flexibilisierten Materialbegriff bei Jean-Francois Lyotard [...] entgegen. Für den französischen Philosophen ist musikalisches Material anscheinend nichts weiter als physikalisch messbare Luftschwingung..." (Hans-Klaus Jungheinrich im Titel-Magazin vom 27.07.2012).



Arbeitsfeld Schule und Musikschule

Arbeitsfeld Schule und MusikschuleZur künstlerischen Ausbildung von Musikpädagogen — Ein integratives Konzept

United Dictions Of Music, ISBN 3-942677-02-8

In der 2. Auflage nimmt Heßler explizit Bezug auf die zum 1. August 2011 in Kraft getretenen G8-Kernlehrpläne Musik sowie auf unlängst veröffentlichte Studien zum Klassenmusizieren mit Bläsern, den sogenannten „Bläserklassen“.

Aus dem Inhalt: »Schülerorientierung bedeutet eben auch, die Schüler und Schülerinnen ›dort abzuholen, wo sie sind‹. Für das Fach Musik heißt das in aller Regel, die Schüler und Schülerinnen in den verschiedensten Bereichen der Rock- und Popmusik ›abzuholen‹, um sie dann in die vielfältigen anderen Bereiche, die Musik noch zu bieten hat, einzuführen. [...] Wenn aber der schülerorientierte Musikunterricht zur pädagogischen Leitlinie erhoben wird, so hat sich ein so verstandener Musikunterricht von einem einseitig auf Traditionen beruhenden Musikbegriff zu verabschieden und auch für die Musikpädagogik einen Musikbegriff zuzulassen, der prinzipiell alles Hörbare in die Musik mit einschließt. [...] An den Ausbildungsstätten für Musikpädagogen ist die ›Ausrichtung am Traditionsprinzip‹ leider immer noch vorherrschend. Zwar ist auch hier eine Steigerung des Seminar- und Unterrichts-Angebotes in den Bereichen jenseits des Traditionsprinzips zu beobachten, es kann dennoch festgestellt werden, dass die Ausbildung in diesen Bereichen in Bezug auf die Schulwirklichkeiten und Schulpraxis nicht angemessen ist. [...] Das integrative Konzept baut im wesentlichen auf zwei Säulen auf. Da ist zum einen die Säule dessen, was in den Richtlinien als das ›Traditionsprinzip‹ bezeichnet wird und zum anderen die Säule des Jazz verstanden als Weltmusik in einem umfassenden Sinne. Das integrative Konzept beinhaltet also sowohl die künstlerische Vermittlung der Vielfalt der sogenannten ›klassischen‹ Musik als auch die Vermittlung der vielfältigen Erscheinungsformen des Jazz. Beide Säulen sollen in der [...] ›nicht-hierarchischen Integration‹ miteinander verbunden werden.«



Die Erdanziehung und der Tanz der Finger auf der Klaviatur

Die Erdanziehung un der Tanz der Finger auf der Klaviatur Einige grundsätzliche Anregungen zur Erlangung einer soliden Klaviertechnik

United Dictions Of Music, ISBN 978-3-942677-03-5

Aus dem Inhalt: »„Wenn Chopin krank macht“ – so titelte unlängst SPIEGEL ONLINE. Dass es erst gar nicht so weit kommt, dazu will die vorliegende Publikation einen Beitrag leisten. Die berüchtigten „Trillerketten bei Chopin“ [...] müssen nämlich nicht zwangsläufig zu „überlastete[n] Ellenbogen, verkrampfte[n] Muskeln“ oder zur Sehnenscheidenentzündung führen, wenn diejenigen Gravitationskräfte, welche auf unserem Planeten Erde wirken, bei weitmöglichster Relaxation von Arm, Hand und Handgelenk, auch beim Klavierspiel möglichst geschickt genutzt werden. Nicht exzessives, sondern richtiges Üben ist wahrhaft zielführend. Nicht stundenlanges Üben, sondern fünf bis sechs halbe Stunden konzentriertes Üben sind selbst für den hochvirtuosen Konzertpianisten vollkommen ausreichend. Das stellte der berühmte Klavierpädagoge Karl Leimer bereits Anfang der 1930er Jahre fest. Chopin muss also nicht krank machen…«



Der Tristan-Roman des Gottfried von Straßburg und Richard Wagners Tristan und Isolde

Der Tristan-Roman

Eine Gegenüberstellung im Brennpunkt von Ethik und Ästhetik

NonEM-Verlag, ISBN 3-935744-02-1

Aus dem Vorwort: »"Es sei über keinen Menschen nächst Jesus und Napoleon eine so große Zahl von Buchtiteln verfasst worden wie über Richard Wagner..." [...], so der wohl originellste, aber mittlerweile nahezu zur Norm gewordene Beginn einer Arbeit über eben jenen Musiker und Dichter. Und, der Konjunktiv zeigt es, dieser hier zitierte Satz ist seinerseits nur Zitat, ein Zitat im Zitat also. Warum schon wieder eine Arbeit über Richard Wagner? Weil diese gleichermaßen eine Arbeit über Gottfried von Straßburg ist [...]. Eine Gegenüberstellung dieser beiden Künstler, die sich in so unterschiedlichen Lebenssituationen mit dem gleichen Stoff auseinandersetzten, ist bisher nur sehr wenig vorgenommen worden. Ferner ist mir auch keine Arbeit bekannt, welche die gleichen Schwerpunkte setzt, wie die vorliegende. So werden dem einen oder anderen die einzelnen Feststellungen dieser Arbeit nichts Neues vermitteln können, aber sie werden die Gegenüberstellung, die hier vorgenommen wird, vielleicht trotzdem interessant finden. Und dann gibt es wahrscheinlich noch diejenigen Leserinnen und Leser, welche sich bisher nur mit dem einen oder anderen Gegenstand dieser Arbeit auseinandergesetzt haben. Auch für diejenigen könnte diese Arbeit von Interesse sein.«



Das Lied im Nationalsozialismus

Das Lied im Nationalsozialismus

Eine Analyse von drei exemlarisch ausgewählten Liedern unter besonderer Berücksichtigung der Liedtexte und deren Struktur

NonEM-Verlag, ISBN 3-935744-03-X

Aus dem Vorwort: »Michael Jung legt mit seiner Dissertation von 1989 die bisher ausführlichste empirische Untersuchung zu Liederbüchern im Nationalsozialismus vor. Auch im Bereich der Musikpädagogik existieren einige Veröffentlichungen. Aber im Laufe der Beschäftigung mit dem Gegenstand sind mir keinerlei Forschungsergebnisse zur psychologischen Wirkung des Liedes, der Liedtexte, zum psychologischen Zusammenwirken von Musik und Text sowie der sprach- und literaturwissenschaftlichen Analyse von Liedtexten des Nationalsozialismus bekannt geworden. Diese Arbeit versucht nun anhand dreier exemplarisch ausgesuchter Lieder bzw. Liedtexte einen kleinen, bescheidenen linguistischen Anstoß in Richtung eines noch offenen Forschungsgebietes zu geben. So wurden einerseits Lieder augesucht, die in sehr vielen Liederbüchern veröffentlicht wurden, woraus geschlossen werden kann, dass sie sehr häufig gesungen wurden oder gesungen werden sollten. Andererseits stehen die ausgewählten Lieder stellvertretend für die jeweils wichtigsten Sparten, in die Lieder in Liederbüchern nach der Machtergreifung eingeteilt wurden.«